Was Hypnose NICHT ist:
Vorurteil: "Man ist doch bewusstlos und dem Hypnotiseur ausgeliefert"
Dieses Vorurteil spiegelt die völlig natürliche Angst eines jeden Menschen wider, jemandem ausgeliefert zu sein. Beide obige Aussagen sind aber vollkommen falsch. Denn erstens ist man in Hypnose
nicht bewusstlos (mehr dazu weiter unten) und zweitens ist man dem Hypnotiseur nicht ausgeliefert. Vielmehr entscheidet der Hypnotisand (derjenige, der in Hypnose geht) immer selbst, ob er den
Vorschlägen (Suggestionen) des Hypnotiseurs folgen möchte oder nicht. Ganz wichtig: Man kann einen Menschen nicht gegen seinen Willen hypnotisieren.
Vorurteil: "Man kann in Hypnose manipuliert werden"
Hypnose hat mit Manipulation nichts zu tun. Genau so wenig, wie man einen Menschen gegen seinen Willen hypnotisieren kann, kann man ihn auch nicht manipulieren. Der Hypnotiseur macht lediglich
Vorschläge, mit was sich der Hypnotisand im Unterbewusstsein vielleicht beschäftigen könnte. Der Hypnotisand entscheidet selbst, ob er diese Vorschläge annehmen möchte. Die Kunst des Hypnotiseurs
besteht darin, so gute und passende Vorschläge zu machen, dass der Hypnotisand sich ihrer annehmen will. So kann er sich auch mit Themen oder Problemen beschäftigen, die er im normalen Zustand nicht
unbedingt angehen würde. Da der Hypnotisand in der hypnotischen Trance aber über ein hohes Maß an Kreativität verfügt, kann er solche Blockaden neu betrachten und in ein anderes Licht rücken. Dabei
behält er stets seinen freien Willen und die Kontrolle.
Vorurteil: "In Hypnose kann man Probleme einfach so wegschnippen"
"Können Sie mir das wegmachen?", fragen viele Patienten. Schön wärs – aber dann müsste ich Sie an einen Zauberer überweisen. Hypnose ist ein aktiver Prozess, an dem Sie sich selbst intensiv
beteiligen. Wenn Sie motiviert sind, werden Sie auch großes Interesse daran haben, dass Sie den Lösungen Ihrer Probleme näherkommen. Die Fortschritte in den einzelnen Sitzungen belohnen Ihre
Motivation. Der Hypnotiseur begleitet Sie auf dem Weg zur Wiedererlangung Ihrer Selbstheilungskräfte. Für viele Menschen ist die Erkenntnis, dass sie eigentlich alles in sich haben, um ihre
seelischen Probleme zu lösen, der eigentliche Durchbruch.
Vorurteil: "Intelligente Menschen kann man nicht hypnotisieren"
Intelligenz oder Willensstärke stehen einer Hypnose nicht im Weg. Die Frage ist eigentlich nur, ob Sie das möchten. Gegen den eigenen Willen ist kein Mensch hypnotisierbar. Möchte ein Mensch aber in
Hypnose einen ganz besonders kreativen Zugang zu sich und seinen Problemen finden, wird er auch gerne in Hypnose gehen wollen. Zumal er bereits allein das angenehme Gefühl der tiefen Entspannung sehr
genießen wird.
Vorurteil: "Hypnose ist etwas Mystisches"
Zwar sind sich Wissenschaftler noch nicht ganz einig darüber, was denn Hypnose nun genau ist, aber eines ist klar: Es ist nichts Mystisches. Hypnose ist ein natürlicher, alltäglicher Zustand. In der
Therapie nutzen wir diesen Zustand bewusst, um dem Patienten Veränderungen zu ermöglichen, die ihm sonst vielleicht verwehrt blieben.
Hypnotiseure haben einen starren Blick und eine beschwörende Stimme
Im Fernsehen vielleicht, denn da geht’s ums Klischee und Hokuspokus.
In der klinischen Hypnotherapie hat das keinen Platz. Hier sind neben dem aufrichtigen Umgang mit dem Patienten vor allem dessen Vertrauen zum Therapeuten – in der Hypnose nennen wir das Rapport –
sowie die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Therapeuten entscheidend. Nur wenn es dieser schafft, sich individuell dem Patienten sowie dessen Probleme und Ziele anzunehmen, kann eine
klinische/medizinische Hypnotherapie Erfolg haben.
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